Die Kapelle

Krisen können mitunter das Beste aus einem Menschen herausholen. Müssen es aber nicht. Drei Hobby-Musiker, von Vergangenheit und Gegenwart mehr oder weniger arg gebeutelt, glauben in wirtschaftlich harten Zeiten eine Marktlücke entdeckt zu haben: nicht als die zigtausendste Partyband wollen sie schnelle Kohle machen, nein, sie verlegen sich auf das Musizieren an Abdankungen, Beerdigungen und Trauerfeiern. Durch trauriges Spiel, wehmütigen Gesang, todernste Zwischenmoderationen und aberwitzige Erlebnisberichte bieten sie den Background für eine Generation, der nur noch das Jammern geblieben ist.

„Die Kapelle“, die nicht nur die musikalischen Wünsche der Verstorbenen („Dolannes Melodie“), sondern auch diejenigen der Hinterbliebenen („Ich hatt einen Kameraden“) erfüllt, führt vor Augen, wie Lebende mit dem Tod und Tote mit dem Leben umgehen. Dadurch stellt sich nicht nur die Frage nach einem Leben nach dem Tod, sondern auch, ob es ein Leben vor dem Tod gibt. Und wie es dort aussieht. Und ob dort im Fegefeuer Sarah Brightman „Time to say goodbye“ säuselt.

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Die Kapelle II

Zwei Jahre sind vergangen, seit das Trio Norbert, Hubert und Albert erstmals als Beerdigungskapelle durchgestartet ist. Vieles hat sich seither nicht geändert. Der neuerliche wirtschaftliche Aufschwung zieht an ihnen vorbei, nicht zuletzt auch deswegen, da sie ihre Bestimmung inzwischen grantig musizierend akzeptiert haben. Doch da erreicht sie eines Tages die Einladung, an der Beerdigung eines Landsmannes im fernen Irland aufspielen zu dürfen. Voll kindlich-romantischer Träume und fröhlicher Vorurteile begeben sie sich auf ihre erste und vermutlich einzige Tournee.

„Die Kapelle II“ bietet neben vielen hochnotpeinlichen Monologen und haarsträubenden Dia- und Triologen wiederum viel schöne herzerweichende Musik aus der populären, aber auch kirchlichen Beerdigungsliteratur. Dabei werden aber vor allem auch irische Songs und Hymnen berücksichtigt und im Ein-, Zwei- und Dreiklang zum Besten gegeben. Und wenn alles klappt, wird auch noch geflötelt und getanzt.

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„Im weissen Schlössl“

Im weissen Schlössl in Vaduz herrscht Hochsaison. Das Personal ist überfordert, Zahlkellner L. beruhigt die unzufriedenen Gäste. Weniger Erfolg mit seinem Charme hat er bei seiner Chefin J. V., bei welcher er Annäherungsversuche macht. Diese jedoch weist ihn zurück: Sie ist verliebt in den Berliner Länder-Brander Dr. O. S., einen langjährigen Stammgast, der für den Nachmittag erwartet und dann herzlich von ihr begrüsst wird. Sein Erscheinen wird auch von einem anderen Gast ungern gesehen: Der Fabrikant W. G., nur auf Drängen seiner Tochter O. hier im Urlaub und von J. nur unzureichend für die Gegend begeistert, hat gegen ihn und dessen Mandanten, seinen Erzkonkurrenten S., einen Prozess verloren. Töchterchen O. hindert dies jedoch nicht, den Avancen S. nachzugeben…“

So ungefähr beginnt und endet der erste Akt der neusten Produktion von OOS. Am Ende aber, nach dem letzten Wort des „Principe ex machina“, wird wieder eitel Minne herrschen und zwei Drittel liegen sich ergriffen in den Armen.

Mit seinem Operetten-Projekt „Im weissen Schlössl“ möchte die Liechtensteiner Kabarett-Formation „OOS“ singend und sinnierend an die Goldenen Zeiten erinnern , als ihre Heimat Liechtenstein noch der reale Star unter den fiktiven Operettenstaaten der Welt war. In ihrer Annäherung an eines der berühmtesten Singspiele der frühen 1930er Jahre scheuen sich die ambitionierten Kabarettisten Ospelt, Ospelt und Schädler dabei nicht, alle Rollen selbst zu spielen. Zudem konnte die „Kapelle“ für einen Kurzauftritt gewonnen werden.


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IMAGE KNÖDELN

Elf Jahre sind es inzwischen her, seit die Herren Dr. Ospelt und Schädler vom Fürstlichen Institut für Landeskundliche Zusatzinformationen (FILZ) mit ihrem bahnbrechenden Kurs 101 „Identität filzen“ die Identität Liechtensteins neu zu definieren wagten und sämtliche Image-Bestrebungen des Landes auf eine neue Para-Ebene gestemmt haben. Elf Jahre später bleibt die nüchterne Erkenntnis, dass sich seither nichts zum Guten verändert hat. Doch was geschah aus den einstigen Propheten im eigenen Land? Wegrationalisiert und von der Geschichte vergessen, haben sich Dr. Ospelt und Herr Schädler in einem letzten Aufbäumen zwar für die letzten Landtagswahlen aufstellen lassen, bei denen sie aber selbst für Protestwähler unwählbar waren. Als Dankeschön für ihren selbstlosen Einsatz werden sie nun mit einer vertrauensvollen Aufgabe betraut: sie sollen einen umstrittenen Auslandsauftritt des Landes innerhalb weniger Monate aufgleisen. Dabei stehen sie sich nicht nur selbst im Wege, sondern finstere Mächte scheinen zusätzlich ihre Bestrebungen zu sabotieren.

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Pressebericht Vaterland

Pressebericht Volksblatt


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Heimatabend 2.0

Die Lokalmatadoren OOS feiern heuer ihr 25jähriges Bühnenjubiläum! Zu diesem Anlass haben sie sich in den Grind gesetzt, die Bretter, die einst ihre Welt bedeuteten, neu zu erobern. Erreichen wollen sie dies mit erfreulichen Reminiszenzen an vergangene Tage und unangenehmen Erinnerungen an jüngste Zeiten.

In einem Pflegeheim des Landes Liechtenstein leben u. a. die drei ehemaligen Mitglieder der Beerdigungskapelle „Die Kapelle“ Albi, Hubsi und Nobbi. Allerdings pflegen sie keinerlei Kontakt untereinander, sind sie doch heillos verkracht. Aufgrund einer durch die offiziellen Stellen verpennten Jubiläumsfeier versucht der Leiter des Pflegeheims mit Hilfe seiner beiden Pfleger Franz und Hans, die drei zerstrittenen Musikanten dazu zu bewegen, noch ein letztes Mal gemeinsam aufzutreten. Auf Nebenschauplätzen äussern sich u.a. zwei Pfleger über Gott und die Liechtensteiner Welt, der Ur-Vaduzer Bruno begegnet nach 23 Jahren wieder einmal seinem schwäbischen Nachbarn Alexander und der 1996 verhinderte Landtagskandidat Ivan Bürzle versucht mit Hilfe seines Parteikollegen Kuno einen politischen Neustart.

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Bauverordnung tanzen

Nach den beiden Kurs-Programmen „Identität filzen“ (2005) und „Image knödeln“ (2016) steigen Mathias „Dr. Ospelt“ Ospelt und Marco „Herr Schädler“ Schädler, das Rumpfteam der 2019 aufgelösten Kabaretttruppe „Ospelt, Ospelt und Schädler“, noch einmal in die Kursleiter-Hosen und bringen mit „Bauverordnung tanzen“ ihre Erwachsenenbildungs-Trilogie zum Abschluss.

Dr. Ospelt und Herr Schädler haben sich endlich selbständig gemacht und ihre eigene Erwachsenenbildungsanstalt „EBA, SCHO“ gegründet. Und in ihrem einzigen abendfüllenden Kurs nehmen sie sich gleich mal eines Themas an, das wie kaum ein anderes in Liechtenstein die Gemüter bewegt: Das öffentliche und das private Bauen. Wer baut? Und wieso? Und was hat das alles mit der Oligarchie zu tun, die es ja eigentlich seit 2003 nicht mehr geben dürfte?

Wer die beiden Kursleiter Dr. Ospelt und Herr Schädler von ihren gewohnt kompetent geführten früheren Workshops her kennt, weiss, dass sie während ihres Kurses auch gerne in andere Gefilde abdriften. Seien dies im vorliegenden Fall die Hintergründe der gendergerechten Sprache, das Entstehen von Fake News, das Phänomen der Helikopterpolitiker oder ein Neuaufwärmen des Verfassungsmonologs von 2003. Stets überraschen die beiden Kursleiter mit unerhörten und waghalsigen Ansichten über den akzeptierten Wahnsinn in ihrer Heimat Liechtenstein. Allein Einführung und Vorstellungsrunde nehmen dabei schon die erste Hälfte des Workshops ein. Und da das Wort allein oftmals auf didaktischer Ebene nicht genügt, gibt es auch Platz für den einen oder anderen flotten Song.

„Bauverordnung tanzen“ gibt tiefe Einblicke in den aktuellen Geisteszustand derjenigen Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner, die sich das Bauen noch leisten können. Und es behandelt so ganz nebenbei auch noch Themen, die vor allem die westliche Welt als zumindest einmal leicht verhaltensauffällig zeichnen. Alles zusammen dargeboten in einem munteren Reigen an gewohnt scharfzüngigen, wortwitzigen, ausdrucksstarken und musikalisch hochstehenden Darbietungen, die Ospelt und Schädler seit rund 30 Jahren auszeichnen.


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